Was ist ein Effizienzhaus 40?
Mit dem Effizienzhaus führte die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) als Förderinstitut des Bundes im Rahmen verschiedener Förderprogramme ein Bewertungssystem für den energetischen Zustand eines Gebäudes ein.
Je nach energetischer Qualität eines Hauses kann es in die derzeit maßgeblichen Klassen des Effizienzhauses 85, 70, 55 oder 40 eingestuft werden. Je niedriger der Zahlenwert ist, desto höher ist die Effizienz des Gebäudes.
Das Referenzgebäude – individuelle Grundlage statt pauschaler Vorgaben
Im Gegensatz zu den Anfängen der energetischen Gebäudebewertung existieren heute keine universell vorgegebenen Zahlenwerte, die ein Gebäude erfüllen muss, um eine bestimmte Klasse zu erreichen.
An die Stelle starrer Grenzwerte tritt das so genannte Referenzgebäude.
Dabei handelt es sich um ein rein rechnerisches, also fiktives Gebäude, das aus gesetzlich vorgegebenen Parametern ermittelt wird. Gleichzeitig bezieht es aber Fläche und Volumen Ihres konkret existierenden Hauses mit ein und reagiert so auf die Tatsache, dass auch Volumen und Hüllfläche maßgeblich mit an der tatsächlichen Effizienz eines Bauwerks beteiligt sind. Je größer das Volumen im Verhältnis zur Umfassungsfläche ist, umso weniger Energie geht je Zeiteinheit verloren.
Der konkrete Zahlenwert der Effizienzhausklasse definiert nun, wieviel Prozent des Primärenergiebedarfs des errechneten Referenzgebäudes Ihr Haus maximal aufweisen darf.
Als Beispiel: Benötigt das rechnerische Referenzgebäude 65 kWh/m2a Primärenergie, darf ein Gebäude der Effizienzhausklasse 40 nur 40 Prozent dieses Wertes und damit 26 kWh/m2a verbrauchen.
Primärenergiebedarf und Transmissionswärmeverlust – die Kenngrößen der Gebäudeenergieeffizienz
Der Primärenergiebedarf
Er gibt an, wie viel Energie in Kilowattstunden ein Gebäude für seine Temperierung je Quadratmeter und Jahr benötigt. Primärenergie deshalb, weil neben dem reinen Brennwert der zugeführten Energie auch der Energieaufwand für die „Herstellung“ des Energieträgers eingerechnet wird (z.B. Rohöl zu Heizöl). So ist ein unabhängiger Vergleich unterschiedlich beheizter Gebäude möglich.
Darüber hinaus macht aber noch ein zweiter Kennwert eine wichtige Aussage zur energetischen Güte eines Gebäudes:
Der Transmissionswärmeverlust
Unter Transmissionswärmeverlusten ist die Heizenergie gemeint, die aus dem Gebäudeinneren durch seine Hülle, also Boden, Wände und Dach, ins Freie entschwindet und damit verloren ist. Je höher dieser Wert ist, desto mehr Energie muss nachgeführt werden, um ein Auskühlen des Gebäudes zu verhindern.
Welche Anforderungen gelten für das Effizienzhaus 40?
Die KfW ordnet jeder Effizienzhaus-Stufe zu beiden Kennzahlen eine einzuhaltende Obergrenze zu. Für das Effizienzhaus 40 sind das:
- Primärenergiebedarf maximal 40% des Referenzgebäudes
- Transmissionswärmeverluste maximal 55% des Referenzgebäudes
Um den KfW 40 Standard einordnen zu können, hilft der Vergleich mit dem derzeitigen Neubaustandard. Aktuell entspricht der gesetzlich vorgeschriebene Neubaustandard dem Effizienzhaus 55. Ihr zum KfW Effizienzhaus 40 saniertes Haus ist damit um 15 Prozent „besser“ als das, was aktuell im Neubau zu erfüllen ist!
Der Weg zur erfolgreichen Sanierung auf Effizienzhaus 40 Niveau
Der Weg zur Bestandsimmobilie auf KfW 40 Niveau lässt sich in fünf Schritten bewältigen:
Schritt 1 – Der Energieberater
Von der Errechnung des Referenzgebäudes über die Untersuchung geeigneter Sanierungsmaßnahmen bis hin zum Förderantrag sind Sie auf die Unterstützung eines fachkundigen, sowohl energetisch als auch bautechnisch erfahrenen Energieberater angewiesen. Da Sie beim KfW 40 Haus mit hoher Wahrscheinlichkeit auch ein Auge auf die attraktive KfW-Förderung werfen, muss dieser in die Energieeffizienz-Expertenliste der Deutschen Energie-Agentur DENA eingetragen sein. Die Eintragung ist erforderlich, um die entsprechenden Förderanträge und Verwendungsnachweise überhaupt bei der KfW vorlegen zu dürfen. Zusätzlich können eine Qualifizierung als Architekt oder das Hinzuziehen eines separaten Architekten sinnvoll sein.
Schritt 2 – Die Bestandsaufnahme
Noch vor der Errechnung des Referenzgebäudes schaut sich Ihr Energieberater Ihr Gebäude an und ermittelt den baulichen und energetischen Zustand. Diese Informationen sind dann die Grundlage für jede Überlegung bezüglich der Sanierungsmaßnahmen.
Schritt 3 – Das Sanierungskonzept
Nun prüft der Energieberater verschiedene Sanierungsmaßnahmen und fasst diese zu einem umfassenden Sanierungskonzept zusammen. Außerdem erstellt er für Sie alternative Varianten, so dass Sie final mehrere Möglichkeiten gegeneinander abwägen können.
Schritt 4 – Die Entscheidung
Am Ende Ihrer Abwägung steht die Entscheidung für ein konkretes Sanierungskonzept, das dann zur Ausführung kommen soll. Dabei spielen die technische Machbarkeit, die Kosten und nicht zuletzt auch Ihre Vorlieben für eine bestimmte Heiztechnik oder Ähnliches eine wichtige Rolle. Das übergeordnete Ziel ist aber natürlich immer die Einhaltung der KfW 40 Anforderungen, um durch die Einordnung in die Effizienzklasse Zugang zum Förderprogramm zu erhalten.
Wichtig: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, den Förderantrag bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau zu stellen. Haben Sie erst einmal mit der Umsetzung begonnen, dürfen Sie für bereits angefangene Arbeiten keine Fördergelder mehr beantragen!
Schritt 5 – Umsetzung und Abruf der Fördergelder
Nun geht es an die bauliche Umsetzung dessen, was Ihr Energieberater für Sie aufgestellt hat. Stück für Stück wandelt sich Ihre bestehende Immobilie hin zu einem energetisch sanierten Gebäude der Premium-Klasse.
Nach Abschluss aller Arbeiten können Sie dann mit Ihrem Energieberater, gegen Vorlage des so genannten Verwendungsnachweises, die Fördersumme von der KfW abrufen.
Welche Sanierungsmaßnahmen führen zum Effizienzhaus 40?
Mit der Sanierung Ihres bestehenden Hauses auf Effizienzhausstandard 40 streben Sie einen Zustand an, der sogar das heute vorgeschriebene Neubauniveau übertrifft. Es verwundert daher nicht, dass Einzelmaßnahmen sicher nicht mehr der Weg zu Ziel sind. Stattdessen wird Ihr Sanierungskonzept voraussichtlich alle energetisch wirksamen Bauteile unter die Lupe nehmen und hinsichtlich eines praktisch umsetzbaren Optimierungspotentials beleuchten.
Für den KfW 40 Standard muss die gesamte Gebäudehülle mit Bodenplatte, Wänden einschließlich Fenstern und Türen und dem Dach insgesamt den Neubaustandard nicht nur erreichen, sondern sogar übertreffen.
Hinzu kommt die gesamtheitliche Betrachtung der eingesetzten Haustechnik. Meist geht die Sanierung zum KfW 40 Haus mit dem Austausch der Heizungsanlage, dem Einbau einer zentralen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sowie dem Aufbau weiterer begünstigender Haustechnik-Systeme einher. Zumindest eine solarthermische Anlage oder eine Photovoltaikanlage zur Stromerzeugung wird mit hoher Wahrscheinlichkeit Teil des Konzepts sein. Sind die örtlichen Gegebenheiten günstig, können auch beide Systeme Brauchwassererwärmung und regenerative Stromerzeugung beisteuern.
Die besondere Herausforderung des Effizienzhauses 40 im Gebäudebestand liegt darin, dass Ihr bestehendes Haus nicht immer optimale Voraussetzungen mit sich bringt. Deshalb muss wahrscheinlich an einigen Punkten sogar deutlich mehr Aufwand betrieben werden, um kleinere energetische Einbußen an anderer Stelle insgesamt wieder aufzufangen.
Was kostet die Sanierung auf KfW 40 Standard?
Für eine energetische Gebäudesanierung der Oberklasse fallen natürlich höhere Kosten an als bei der Erfüllung niedrigerer Effizienzklassen. Wie viel eine konkrete KfW 40 Sanierung aber kostet, hängt vom Gebäude, den gewählten Maßnahmen und nicht zuletzt auch der aktuellen Situation am Markt ab. Wichtig ist hier, von den ersten Überlegungen bis zur Fertigstellung jederzeit Kostenentwicklungen transparent fortzuschreiben, um so immer den Überblick über die erforderliche Investitionssumme zu behalten.
Mehrkosten auffangen – die staatliche Förderung für das Effizienzhaus 40
Gerade die umfassende Sanierung zum Effizienzhaus 40 kann jede verfügbare Unterstützung brauchen. Daher lohnt ein genauer Blick auf das KfW Förderprogramm Effizienzhaus 40:
Das Effizienzhaus 40
Erfüllen Sie die Vorgaben des Effizienzhauses 40 für den maximalen Primärenergiebedarf und die maximal zulässigen Transmissionswärmeverluste, können Sie eine Fördersumme von 120.000 Euro je Wohneinheit in Anspruch nehmen. Ergänzt wird der zinstgünstige Kredit um einen Tilgungszuschuss in Höhe von 20 Prozent. Das bedeutet, Sie zahlen der KfW lediglich 80 Prozent des abgerufenen Kredits zurück.
Das Effizienzhaus 40 der Erneuerbare-Energien-Klasse
Ergänzen Sie die eingehaltenen Grenzwerte um eine neue Heizung mit mindestens 65 Prozent regenerativem Energieeinsatz, erhalten Sie die Einstufung in die Erneuerbare-Energien-Klasse.
Das Effizienzhaus 40 der Nachhaltigkeits-Klasse
Erfüllt Ihr Gebäude nach der Sanierung dagegen alle Anforderungen des staatlichen „Qualitätssiegels Nachhaltiges Bauen“, erfolgt die Einordnung in die Nachhaltigkeits-Klasse.
In beiden Fällen führt die zusätzliche Klasse zu einem erhöhten Kreditrahmen von maximal 150.000 Euro je Wohneinheit. Gleichzeitig wächst der Tilgungszuschuss auf 25 Prozent und damit ein ganzes Viertel der Kreditsumme an.
Weiterführende Informationen zur Förderung des Effizienzhauses KfW 40, sowie anderen Gebäudestandards, finden Sie in der aktuellen Förderübersicht zu Effizienzhäusern der KfW.
Spürbar geringere Nebenkosten bei Effizienzhaus-Stufe 40
Das KfW Effizienzhaus 40 verbraucht nur noch 40 Prozent der Primärenergie des Referenzgebäudes. Damit verbraucht es sogar 15 Prozent weniger als der für Neubauten vorgeschriebene Mindeststandard. Gehen Sie davon aus, dass Ihr Gebäude vor der Sanierung mit hoher Wahrscheinlichkeit noch unterhalb des Referenzgebäudes rangierte, können Sie mit einer regelmäßigen Einsparung an Nebenkosten im Bereich um 60 Prozent und mehr rechnen!
Auch wenn diese Summe natürlich unmittelbar bei Umsetzung Ihres Sanierungskonzepts nicht verfügbar ist, spüren Sie diese Entlastung Tag für Tag und Jahr für Jahr. Und das selbstverständlich auch dann noch, wenn die Investitionskosten bereits wieder ausgeglichen sind.
Planeco Building – Ihr Partner für die Gebäudesanierung auf KfW 40 Standard
KfW Effizienzhaus 40 Anforderungen stellen hohe Ansprüche an Ihren Energieberater und das Sanierungskonzept. Genau deshalb bietet Ihnen Planeco Building aus einem bundesweiten Netzwerk spezialisierter Energieberater, sowie weitere Unterstützung aus einer Hand.
Vom kostenfreien Erstgespräch über die Fördermittelbeantragung und erfolgreichen Abnahme begleiten wir Sie Schritt für Schritt durch alle Projektphasen. Die Zusammenarbeit mit Planeco Building ist einfach und zuverlässig. Sie bietet Ihnen das beste Preis-Leistungsverhältnis, sowie einen festen Ansprechpartner für einen koordinierten, erfolgreichen Projektverlauf.
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