Das Haus aufzustocken ist eine clevere und ökonomische Lösung, um Zuhause mehr Wohnraum zu gewinnen. Ein entscheidender Vorteil für Hauseigentümer ist die Einsparung zusätzlicher Grundstückskosten, da das Grundstück und Gebäude bereits vorhanden sind. Es stellt sich somit vielmehr die Frage nach der Machbarkeit, der sinnvollen Ausgestaltung und den damit verbundenen Kosten.
Zwei Möglichkeiten der Hausaufstockung
Für eine Aufstockung gibt es im Wesentlichen zwei Möglichkeiten:
1. Aufstockung durch Erhöhung des Kniestocks
Was ist der Kniestock? Der Kniestock beschreibt die Außenwand an der Traufseite eines Hauses, auf welcher die Dachkonstruktion aufsetzt. Es ist die niedrige vertikale Wand unter der Dachschrägen.
Der Begriff ‘Kniestock’ stammt von der Form dieser niedrigen Wand, die wie ein gebeugtes Knie aussieht und dazu dient, die schräge Belastung des Dachs aufzunehmen.
Die Höhe des Kniestocks beeinflusst die im Dachgeschoss nutzbare Fläche und die Gestaltungsmöglichkeiten der vorhandenen Räume.
Der Begriff ‘Kniestock’ stammt von der Form dieser niedrigen Wand, die wie ein gebeugtes Knie aussieht und dazu dient, die schräge Belastung des Dachs aufzunehmen.
Die Höhe des Kniestocks beeinflusst die im Dachgeschoss nutzbare Fläche und die Gestaltungsmöglichkeiten der vorhandenen Räume.
Abbildung: Kniestock eines Hauses (schematische Darstellung).
Bei der Kniestockerhöhung wird das bereits vorhandene Dach des Hauses nach Möglichkeit weiter genutzt. Durch eine Anhebung entstehen für den Eigentümer höhere Wände und nutzbarer Wohnraum, der vorher durch starke Dachschrägen begrenzt wurde.
Der Ablauf einer Kniestockerhöhung ist wie folgt:
- Das vorhandene Dach, wie zum Beispiel ein Walmdach oder Satteldach, wird abgedeckt.
- Die Dachkonstruktion wird entweder abgenommen oder temporär durch Hydraulikpumpen angehoben.
- Tragenden Wände (Kniestock) werden auf die gewünschten Maße erhöht und bei Bedarf zusätzlich gedämmt.
- Der vorherige Dachstuhl, oder ein neu errichteter Dachstuhl, wird auf den erhöhten Kniestock gesetzt.
- Abdichtung, Dämmung, sowie das Eindecken des Daches finden statt.
- Betroffene Außenwände werden verputzt und gestrichen.
- Leitungen für Heizung und Elektrik werden verlegt.
- Innenräumen werden gedämmt und verkleidet.
- Ausbau der Innenräume findet statt.
Hinweis: Wer eine Kniestockerhöhung bei einem älteren Haus durchführen möchte, sollte je nach Zustand des Daches über ein neues Dach nachdenken. Bei der Anhebung wird das Dach extrem stark belastet. Das kann gerade bei älteren Dächern ein Problem darstellen. Gegebenenfalls können nach der Kniestockerhöhung auch verstärkte Anforderungen hinsichtlich Energieeffizienz gelten und Dämmung erforderlich werden, was vorab fachmännisch überprüft werden sollte.
Eigentümer, die ein Gebäude mit Flachdach besitzen, können auch durch den Ausbau des Flachdachs zum Steildach weiteren Wohnraum erschließen. In Kombination mit einer Kniestockerhöhung ist auf diese Weise ein deutlicher Raumgewinn möglich. Der Einsatz von vorgefertigten Dachkonstruktionen und anderen Fertigteilen kann das zu einer kosteneffizienten Alternative machen.
Eigentümer, die ein Gebäude mit Flachdach besitzen, können auch durch den Ausbau des Flachdachs zum Steildach weiteren Wohnraum erschließen. In Kombination mit einer Kniestockerhöhung ist auf diese Weise ein deutlicher Raumgewinn möglich. Der Einsatz von vorgefertigten Dachkonstruktionen und anderen Fertigteilen kann das zu einer kosteneffizienten Alternative machen.
2. Geschossaufstockung bzw. Dachaufstockung
Die Begriffe Geschossaufstockung und Dachaufstockung werden gerne als Synonyme verwendet. Sie beschreiben das Abtragen des Dachstuhls und das Schaffen eines komplett neuen Geschosses. Eine solche Aufstockung kann in Holzständerbauweise, durch Aufmauern oder durch vorgefertigte Module realisiert werden. Es gibt viele Gestaltungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel ein vollständig geschlossenes Stockwerk, oder ein Bereich mit integrierter Dachterrasse. Das Dach wird bei einer Geschossaufstockung neu- oder rekonstruiert.
Wichtig: Informieren Sie frühzeitig über Vorgaben im Bebauungsplan, sofern zu Ihrem Grundstück ein Bebauungsplan vorhanden ist. Die darin stehenden Auflagen müssen zwingend beachtet werden. Sie spielen eine wichtige Rolle für die Planung, sowie Beantragung der Baugenehmigung, welche bei Aufstockungen immer erforderlich ist.
Besonders beliebt ist die Dachaufstockung bei Bungalow-Besitzern. Außerdem ist der Aufwand einer Aufstockung bei Gebäuden mit Flachdach vergleichsweise gering.
Kosten der Hausaufstockung
Kostenpositionen einer Aufstockung
Eine Aufstockung verursacht Kosten, die sich im höheren fünfstelligen Bereich bewegen. Die wichtigsten Kostenpositionen sind:
- Planungskosten für Architekt und Statiker: Eine Aufstockung erfordert immer eine Baugenehmigung. Für die Planung und Erstellung eines Bauantrages für die Aufstockung ist ein bauvorlageberechtigter Architekt zwingend erforderlich. Zusätzlich muss die Statik des Gebäudes geprüft und nachweislich sichergestellt werden.
- Gebühren des Bauamtes im Kontext der Baugenehmigung.
- Materialkosten: Je nach Bedarf z. B. für Dachziegel, Holz, Putz, Isolierung.
- Handwerkerkosten: Fachbetriebe für die Umsetzung der Bauarbeiten, z. B. Installation der Leitungen für Elektrik, Wasser und Heizung, Dacharbeiten.
- Entsorgungskosten für entstandene Abfälle.
- Innenausbau der neuen Räumlichkeiten.
Einflussfaktoren auf die Kosten einer Aufstockung
- Art der Aufstockung (Kniestockerhöhung, Geschossaufstockung, oder reines Ersetzen des Flachdachs).
- Größe der Aufstockung (Quadratmeter).
- Art des Daches (Form, Eindeckung, Dämmung).
- Art und Anzahl der Fenster.
- Baustoffe und Ausstattung.
- Komplexität des Vorhabens (z.B. höher, wenn für die Standsicherheit eine zusätzliche Ertüchtigung des Hauses notwendig wird).
Kostenbeispiel Aufstockung Einfamilienhaus
Die Kosten für die Planung eines Architekten bis zur Genehmigung betragen bei der Aufstockung eines Einfamilienhauses zwischen 5.000 bis 12.000 Euro. Die Kosten für einen Statiker bei der Aufstockung sollten mit rund 2.500 bis 7.000 Euro einkalkuliert werden. Die große Spanne spiegelt wider, wie unterschiedlich Bestandsgebäude sein können. Ist die Statik komplexer, zum Beispiel aufgrund zusätzlicher Hanglage, dann sollte etwas mehr eingeplant werden. Wie bei allen Bauvorhaben können die Kosten in der Planungs- und Bauphase durchaus stark variieren.
Die baulichen Kosten für eine Aufstockung in Form der Kniestockerhöhung bewegen sich bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus bei ca. 20.000 Euro.
Umfangreicher ist die Aufstockung eines gesamten Stockwerkes. Hierbei bewegen sich die Baukosten in heutiger Zeit bei mindestens 1.000 Euro pro Quadratmeter. Je nach Kontext können auch 2.000 Euro pro Quadratmeter anfallen, weshalb wir Bauherren für ihre frühe Budgetplanung den Mittelwert von 1.500 Euro empfehlen.
Wer eine Entscheidungsgrundlage für seine Aufstockung schaffen möchte, sollte frühzeitig einen Architekten einbeziehen. Ein Architekt gibt Aufschluss über zu erwartende Kosten im Einzelfall und erstellt bei Bedarf auch die von Banken oft geforderte Kostenschätzung nach DIN 276.
Die baulichen Kosten für eine Aufstockung in Form der Kniestockerhöhung bewegen sich bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus bei ca. 20.000 Euro.
Umfangreicher ist die Aufstockung eines gesamten Stockwerkes. Hierbei bewegen sich die Baukosten in heutiger Zeit bei mindestens 1.000 Euro pro Quadratmeter. Je nach Kontext können auch 2.000 Euro pro Quadratmeter anfallen, weshalb wir Bauherren für ihre frühe Budgetplanung den Mittelwert von 1.500 Euro empfehlen.
Wer eine Entscheidungsgrundlage für seine Aufstockung schaffen möchte, sollte frühzeitig einen Architekten einbeziehen. Ein Architekt gibt Aufschluss über zu erwartende Kosten im Einzelfall und erstellt bei Bedarf auch die von Banken oft geforderte Kostenschätzung nach DIN 276.
Fazit: Hausaufstockung bietet preiswerten Wohnraum
Bauherren haben mit der Erhöhung des Kniestocks oder dem Schaffen einer ganzen Etage die Möglichkeit, ihr Haus kosteneffizient zu erweitern. Die Aufstockung des Hauses ist für viele Bauherren attraktiver als ein Anbau. Sie ist nicht nur preiswerter, sondern auch zügig erledigt. Der zusätzliche Wohnraum kann vom Architekten individuell nach den eigenen Bedürfnissen der Bewohner geplant und realisiert werden.