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Bauantrag stellen mit Architekt: So geht’s!

Mit dem Bauantrag zur erfolgreichen Baugenehmigung. Bestandteile des Bauantrags, Ablauf der Planung, Dauer, Kosten. Wichtiges aus der Praxis für Bauherren.
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25. August 2023
Lesezeit: 15 Min.

Was ist ein Bauantrag?

Ein Bauantrag ist ein offizieller Antrag, den du bei deiner örtlichen Baubehörde einreichst, um die Genehmigung ein Bauprojekt zu erhalten. Er dient dazu, sicherzustellen, dass der geplante Bau den örtlichen Bauvorschriften, Sicherheitsstandards und städtebaulichen Vorgaben entspricht. Der Bauantrag ist Voraussetzung für viele Bauvorhaben, wie etwa Neubauten, Anbauten, Aufstockungen oder größeren Umbauten von Wohngebäuden. Wenn du dir unsicher bist, ob für dein Vorhaben eine Baugenehmigung notwendig ist, empfehlen wir dir beim Bauamt in deiner Nähe nachzufragen.

Was passiert beim Bauen ohne Baugenehmigung?

Die Konsequenzen eines Schwarzbaus, also dem Bauen ohne erforderliche Genehmigung, können schwerwiegend sein. Das Bauen ohne Genehmigung kann zu hohen Geldstrafen, rechtlichen Konsequenzen oder der Verpflichtung zum Rückbau – im schlimmsten Fall dem Abriss – führen.

In manchen Fällen ist eine nachträgliche Genehmigung möglich. Die finanzielle Belastung trägt dabei der Bauherr. Dieser Aufwand ist nachträglich häufig mit mehr Stress und Kosten verbunden als die ordnungsgemäße Planung von Vornherein.

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Wann benötige ich einen Bauantrag?

Einen Bauantrag benötigst du immer dann, wenn du Baumaßnahmen an deinem Grundstück oder deiner Immobilie durchführen möchtest, die bauliche Veränderungen mit sich bringen. Dies können Neubauten, Umbauten, An- und Ausbauten, Nutzungsänderungen oder auch größere Modernisierungen sein.

Ob für dein individuelles Projekt ein Architekt Bauantrag erforderlich ist, hängt vom jeweiligen Bundesland, der Größe des Projekts und der geltenden Bauordnung ab. Teilweise lässt sich der Sachverhalt online aus der geltenden Bauordnung herauslesen, auch im Bebauungsplan, sofern vorhanden, kannst du Informationen darüber finden. Im Zweifel gibt dir das Bauamt oder ein Architekt eine klare Antwort zur Genehmigungsfreiheit oder -pflicht in deinem Sachverhalt.

Wer darf einen Bauantrag stellen?

Die vollständigen Unterlagen für den Bauantrag darfst du als Bauherr selbst an die zuständige Stelle senden oder persönlich im Bauamt abgeben. Der Antrag muss jedoch von einer zur Einreichung von Bauunterlagen befugten und verantwortlichen Person als (Objekt-) Planer gestempelt und unterzeichnet werden. In der Praxis heißt das in der Regel, dass du einen bauvorlageberechtigten Architekten für die Genehmigungsplanung beauftragen musst. Neben Architekten, gibt es auch Bauingenieure, die bei der Ingenieurkammer in die Liste der bauvorlageberechtigten Personen eingetragen sind.

Typische Bestandteile eines Bauantrags

  1. Bauantragsformular: Ein offizielles Formular, das persönliche Informationen des Antragstellers sowie Angaben zum Bauvorhaben enthält.
  2. Baubeschreibung: Eine detaillierte Beschreibung des geplanten Bauprojekts, einschließlich Nutzungszweck, Art der Baumaßnahme, Größe und Umfang der Veränderungen.

  3. Lageplan: Ein Plan, der die genaue Position des Grundstücks und gegebenenfalls bestehende Gebäude oder Infrastrukturen zeigt, Maßstab 1:500.
  4. Bauzeichnungen: Technische Zeichnungen, die das geplante Bauprojekt aus verschiedenen Perspektiven darstellen, einschließlich Grundrissen, Schnitten und Ansichten im Maßstab 1:100, erstellt durch einen Architekten oder anderen Bauvorlageberechtigten.

  5. Statik- und Tragwerksplanung: Wenn gefordert, die Berechnungen und Pläne zur Stabilität und Tragfähigkeit der Konstruktion.

  6. Berechnungen und Nachweise: Je nach Art des Projekts können verschiedene Berechnungen und Nachweise erforderlich sein, z. B. Energieeffizienznachweis, Brandschutznachweis, Schallschutznachweis, etc.

  7. Entwässerungsplan: Planung mit Angaben zur Entwässerung des Grundstücks und Gebäudes.
  8. Stellplatznachweis: Nachweis zu vorhandenen und geplanten Stellplätzen oder Parkmöglichkeiten.

  9. Angaben zum Umweltschutz: Informationen zur Umweltauswirkung des Projekts und Schutzmaßnahmen (z. B. bei Eingriffen in den Boden, Baumschutz)
  10. Angaben zur Baustatik und -physik: Angaben zu Wärme- und Schallschutz sowie Brandschutzmaßnahmen.

  11. Ggf. Fachgutachten: Je nach Projekt können Gutachten zu speziellen Themen wie Bodenbeschaffenheit, Denkmalschutz oder Naturschutz erforderlich sein.

  12. Kostenkalkulation: Eine Schätzung der Baukosten und Finanzierung.
  13. Angaben zum Umweltschutz: Informationen zur Umweltauswirkung des Projekts und Schutzmaßnahmen (z. B. bei Eingriffen in den Boden, Baumschutz)
Hinweis: Eine solide Planung erleichtert nicht nur den Genehmigungsprozess, sondern minimiert auch das Risiko von teuren Änderungen oder unerwarteten Problemen während der Bauausführung.

Was kostet ein Bauantrag?

Die Bauantrag Kosten können stark variieren und hängen von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Art und Größe des Bauprojekts, sowie die Region, in der es durchgeführt wird. Im Allgemeinen liegt die Gebühr zur Einreichung des Bauantrags beim Bauamt zwischen 0,5 und 1,0 Prozent der Baukosten. Hinzu kommen die Kosten der Planung und Erstellung der relevanten Bauantragsunterlagen durch den Architekten. Der Richtwert für die Kosten der Genehmigungsplanung durch einen Architekten liegt bei ca. 10 – 15 Prozent der Baukosten. Hier sind einige Möglichkeiten, wie die Kosten zustande kommen können:
  1. Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI): In vielen Ländern, darunter Deutschland, gibt es die HOAI, die die Honorare für Architekten und Ingenieure regelt. Die Kosten werden auf Grundlage der geschätzten Nettobaukosten und der Leistungsphasen berechnet, die der Architekt erbringt. Online-Rechner können Bauherren dabei helfen, eine Größenordnung für die Architektenkosten nach HOAI zu bekommen.
  2. Stundensatz: Manche Architekten berechnen ihre Leistungen auf Stundenbasis. Der Stundensatz variiert je nach Erfahrung und Standort des Architekten.

  3. Pauschalpreis oder Festpreis: Andere Architekten bieten individuell festgelegte Pauschal- oder Festpreise an. Diese basieren auf einer vorausgehenden Analyse des Projekts, einschließlich seiner Komplexität, Größe und Anforderungen.
 In den Angeboten von Planeco Building finden sich ebenfalls Festpreise.
Während es verlockend sein mag, den günstigsten Architekten zu wählen, ist es wichtig, den richtigen Balanceakt zwischen Kosten und Qualität zu finden. Ein erfahrener und guter Architekt kann dazu beitragen, Probleme zu vermeiden, die Qualität des Projekts zu verbessern und den gesamten Prozess reibungsloser und mit höherer Kostenkontrolle zu gestalten.

Bauantrag stellen – Schritt-für-Schritt-Anleitung

1. Auswahl und Beauftragung eines qualifizierten Architekten

Wähle einen erfahrenen und bauvorlageberechtigten Architekten, der mit örtlichen Bauvorschriften und -verfahren vertraut ist. Lerne den Architekten vorher kennen, erkundige dich nach Referenzen und besprich das Projekt. Du solltest dir mit dem Architekten fachlich wie menschlich eine vertrauensvolle Zusammenarbeit vorstellen können.

2. Benötigte Informationen für den Bauantrag bereitstellen

Am besten beginnst du bereits früh damit, relevante Unterlagen zum Grundstück und Objekt zusammenzustellen und je nach Möglichkeit auch zu digitalisieren. Das ist bereits für die Vorbereitung der Planung, wie etwa die Vorgespräche mit dem Architekten sinnvoll. Spätestens bei Beginn der Zusammenarbeit solltest du jedoch die vom Architekten angeforderten Dokumente parat haben. Dabei geht es zum Beispiel um den Lageplan, die Flurkarte, den Bebauungsplan oder bei bestehenden Gebäuden auch um Grundrisse und Ansichten. Eine schriftliche Zusammenfassung deines geplanten Vorhabens sowie deiner Prioritäten ist ebenfalls sinnvoll.

3. Durchführen der Planung mit dem Architekten

Arbeite eng mit dem Architekten zusammen, um die Baupläne zu entwickeln. Der Architekt führt dich durch alle Phasen der Planung. Der Architekt klärt dich schrittweise auf und stimmt sich mit dir ab. Dabei werden zum Beispiel Skizzen, Zeichnungen und andere Visualisierungen eingesetzt, um die Planung schrittweise auszuarbeiten.

4. Informiere benachbarte Eigentümer über das Vorhaben

Sofern notwendig, hole die schriftliche die Zustimmung von Nachbarn oder anderen Eigentümern (insbesondere in Mehrfamilienhäusern) ein. Der Architekt stellt dir dabei in der Regel bereit, was du benötigst. Bei komplexeren Projekten kann auch eine vorherige Absprache mit dem Bauamt sinnvoll sein.

5. Bauantrag bei dem Bauamt einreichen

Der Architekt stellt dir die Unterlagen für den Bauantrag bereit. Überprüfe ein letztes Mal die relevanten Angaben und unterschreibe den Bauantrag. Reiche den Bauantrag vollständig beim zuständigen Bauamt ein. Je nach Bauamt kannst du den Bauantrag digital einreichen, oder ausgedruckt in Papierform in dreifacher Ausführung per Post oder in Person.

6. Umgang mit Rückfragen oder Auflagen

Wenn das Bauamt Rückfragen hat oder Auflagen stellt, lasse die erforderlichen Anpassungen vom Architekten vornehmen. Der Architekt ist auch nach der Einreichung weiterhin dein Ansprechpartner.

7. Bauantrag genehmigt erhalten

Nach Prüfung und Erfüllung aller Auflagen erhältst du die Genehmigung vom Bauamt. Dies kann einige Wochen oder Monate dauern, abhängig von der Region und der Komplexität des Projekts. Wir empfehlen tendenziell 6 – 12 Monate Wartezeit einzuplanen.

8. Bauprojekt umsetzen

Sobald die Genehmigung vorliegt, kannst du mit der Umsetzung des Bauprojekts offiziell beginnen. Achte darauf, die Pläne gemäß den genehmigten Unterlagen einzuhalten. Nach der Genehmigung kann das Erstellen einer Ausführungsplanung (Leistungsphase 5) durch einen Architekten sinnvoll sein. Das kannst du mit dem Architekten oder den ausführenden Baufirmen abstimmen.

Bauantrag abgelehnt – was tun?

Wenn dein Bauantrag abgelehnt wurde, gibt es mehrere Schritte, die du unternehmen kannst:
  1. Verstehen der Ablehnungsgründe: Kläre genau, warum dein Bauantrag abgelehnt wurde. 

  2. Beratung mit dem Architekten: Konsultiere deinen Architekten oder Planer. Sie können dir helfen, die Gründe für die Ablehnung zu durchleuchten und alternative genehmigungsfähige Lösungen zu finden, um die erforderlichen Änderungen vorzunehmen.

  3. Rücksprache mit dem Bauamt: Setze dich erneut mit dem Bauamt in Verbindung und reiche die überarbeiteten Unterlagen ein.

  4. Falls notwendig, Widerspruch einlegen: Wenn du der Meinung bist, dass die Ablehnung ungerechtfertigt ist, hast du möglicherweise das Recht, Widerspruch einzulegen.

Erfolgreiche Genehmigung und Ausblick

Was tun nach Erhalt der Baugenehmigung?

Nachdem du die Baugenehmigung erhalten hast, stehen einige wichtige Schritte an:
  1. Informiere alle Beteiligten: Teile allen beteiligten Parteien, einschließlich deines Architekten, Baufirmen und Lieferanten, mit, dass die Baugenehmigung erteilt wurde.
  2. Planung der Bauphase: Bespreche den Zeitplan, die Ressourcen und den Ablauf der Bauphase mit deinem Architekten und Bauteam. Stelle sicher, dass alle Schritte klar koordiniert werden.
  3. Ausschreibungen und Angebote: Wenn du die Baufirmen noch nicht ausgewählt hast, erstelle Ausschreibungen und hole Angebote von verschiedenen Firmen ein.
  4. Beginn der Baumaßnahmen: Starte den Bauprozess mit den ersten Maßnahmen. Stelle sicher, dass die Baufirma die Arbeit gemäß den geltenden Standards und Vorschriften ausführt. Konsultiere den Bauleiter wann immer notwendig.

Ein Ausblick auf den weiteren Bauprozess

  1. Bauüberwachung: Während der Bauphase wird der Architekt oder ein Bauleiter die Arbeiten überwachen, um sicherzustellen, dass alles nach Plan verläuft und die Qualität gewährleistet ist.
  2. Kommunikation: Halte eine offene Kommunikation mit deinem Architekten, Bauleitern und anderen Beteiligten aufrecht, um auf Veränderungen oder Herausforderungen schnell reagieren zu können.
  3. Regelmäßige Inspektionen: Das Bauamt kann während der Bauphase Inspektionen durchführen, um sicherzustellen, dass das Projekt den genehmigten Plänen entspricht und alle Vorschriften eingehalten werden.
  4. Fertigstellung und Abnahme: Sobald die Bauarbeiten abgeschlossen sind, erfolgt die Abnahme durch das Bauamt und/oder einen unabhängigen Sachverständigen, um sicherzustellen, dass alle Anforderungen erfüllt wurden.

FAQ: Antworten auf häufig gestellte Fragen

Wer darf einen Bauantrag stellen?

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Grundsätzlich kann jeder, der Eigentümer oder rechtlicher Nutzer eines Grundstücks ist, einen Bauantrag stellen. Wenn es ein genehmigungspflichtiges Projekt ist, müssen die Pläne von einer bauvorlageberechtigten Person, wie einem Architekten, erstellt und unterschrieben sein.

Was kostet ein Bauantrag?

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Die Kosten für einen Bauantrag variieren je nach Region, Art und Umfang des Projekts. Sie liegen für die Erstellung der Planungsunterlagen bei ca. 10 – 15 % der Bausumme, die Gebühr für den Antrag beim Bauamt macht ca. 0,5 – 1 % der Baukosten aus.

Wie lange dauert ein Bauantrag?

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Die Erfahrung zeigt, dass der Bauantrag mehrere Wochen bis Monate dauern kann. Die Erstellung der Planungsunterlagen durch den Architekten kann bei einfachen Vorhaben sehr schnell gehen. Wie lange die internen Abläufe der Bauaufsichtsbehörde nach Einreichung dauern, ist kaum vorherzusehen. Die Bearbeitungsdauer sollte großzügig mit 6 – 12 Monaten eingeplant werden.

Wie lange gilt eine Baugenehmigung?

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Sie gilt zwischen zwei und fünf Jahren. Es ist wichtig, innerhalb dieser Frist mit dem Bau zu beginnen, da die Genehmigung sonst erneuert werden muss.